Reise um die Erde in 80 Tagen |
![]() |
![]() |
![]() |
Ein Musiktheaterstück nach dem bekannten Roman von Jules Verne»Die Welt ist groß« meint ein Mitglied des vornehmen Londoner Reformclubs zu den Chancen, den Mann zu fassen, der am 29. September 1872 die Bank von London ausgeraubt hat. »Das war einmal«, antwortet Phileas Fogg und wettet um die Hälfte seines Vermögens, dass er in achtzig Tagen zur nächsten Runde Whist von einer Reise um den Erdball zurück sein werde. So begibt er sich mit der anderen Hälfte seines Vermögens und seinem französischen Diener Jean Passepartout zum Bahnhof. Diese plötzliche Abreise erweckt jedoch das Misstrauen des englischen Geheimagenten Mister Fix, der Passepartout von da an kaum von der Seite weicht. Und so beginnt eine der abenteuerlichsten Reisen ... Der Autor: Jules Verne wird 1828 in Nantes (Frankreich) als ältester von vier Geschwistern geboren. Die Mutter, Sophie Allotte de la Fuye, aus wohlhabender Reederfamilie stammend, führt ihren Stammbaum auf ein Adelsgeschlecht schottischen Ursprungs zurück. Der Vater, ein vielseitig gebildeter Anwalt, ist großbürgerlicher lothringischer Herkunft. Die Familie repräsentiert das konservative, streng katholische Provinzbürgertum, aus dem der Junge Jules Verne offensichtlich früh - als Elfjähriger soll er eine Flucht als Schiffsjunge geplant haben - auszubrechen sucht. Jules Verne ist als ältester Sohn dazu bestimmt, die Kanzlei des Vaters zu übernehmen. Auf väterlichen Wunsch schließt er daher das Jurastudium in Paris ab, praktiziert aber nicht, sondern arbeitet seit seiner Studienzeit 1848 als Theaterschriftsteller. Die Publikation des Wissenschaftsromans "Cinq semaines en ballon" bringt 1863 den literarischen Durchbruch. Der nach der politischen Amnestie 1860 aus dem Exil zurückgekehrten Verleger Pierre-Jules Hetzel macht Jules Verne zum "Markenzeichen" seines 1864 lancierten Jugendmagazins "Magazin illustré d'Education et de Récréation" und der parallelen Buchreihe "Bibliothèque d'Education et de Recréation", für welche der Autor fortan jährlich jeweils zwei bis drei Romanprojekte vorbereitet. Trotz des gewaltigen Arbeitspensums ist der Autor erstmals finanziell abgesichert, nachdem er 1857 die verwitwete Schwester seines Freundes, Honorine Morel, geheiratet hat und seit 1861 Vater seines Sohnes Michel ist. Michel wird indessen nach zeitweiliger Entfremdung vom Vater dessen wichtigster Mitarbeiter, der nach dem Tod des Autors 1905 für die Vollendung und den Druck der letzten Manuskripte sorgt. Das Stück: Die Faszination, die von dem Autor Jules Verne ausgeht, hat auch Martin Mahl ergriffen und ihn dazu veranlasst, das Buch "Reise um die Erde in 80 Tagen" zu einem Musiktheaterstück umzuarbeiten. Die phantasievollen Geschichten regen an, sie auf einer Bühne oder wie schon vielfach geschehen im Film zu bearbeiten. Mit der Bühnenfassung von "Reise um die Erde in 80 Tagen" ist es Martin Mahl gelungen, den umfassenden Buchtext in aussagekräftige, bunte und unterhaltsame Szenen zu gliedern. Es wird aber auch die außerordentliche Veränderung des Hauptperson Phileas Fogg herausgearbeitet, der am Schluss seiner Reise feststellt, dass ihn weder der Gewinn der Wette, noch sein minutiös durchgeplantes Leben glücklich machen. Vielmehr erkennt er, daß nur das Ausleben seiner Gefühle und die Liebe zu der indischen Prinzessin sein Leben sinnvoll macht.
|